Geschichte lässt uns hier erstaunen
was mögen alte Steine stumm uns raunen
was hat einst hier sich zugetragen
im Imperium Romanum zu glorreichen Tagen.

Wer waren sie, die hier einst gewohnt
wohnten sie zur Strafe, wurden sie belohnt
aus südlicher Sonne wurden her sie gesandt
in ein kaltes und fernes Gallierland.

Hatten sie missachtet den Befehl des Praetoren
fielen sie in Ungnade bei strengen Censoren
wer sich nicht unterwarf des Cäsaren Würde
ihm wurde auferlegt manch schwere Bürde.

Fortan sollte hier ihr Schicksal sein
das Imperium behüten bis zum Rhein
nach Germanien befohlen, so ging es jenen
nach südlicher Sonne ging oft ihr Sehnen.

Hier lebten sie, die Freien und Sklaven
hier tobten die Kinder, die wilden und braven
dort unten ließen sie zu Wasser das Fischerboot
hier buken sie auf glühenden Steinen ihr Brot.

Dort erfrischten sie sich im Nass der Thermen
hier taten sie in kalten Wintern sich erwärmen
o schöne Sklavin, wer hat Gewalt dir angetan
dich hier geschändet, wo dein Schicksal begann.

Dort trat ein der Herr durchs Portikum
schritt zum steinernen Altar im Atrium
wo er feierlich die rote Toga abgelegt
Göttern geopfert, betend die Lippen bewegt.

Dies Haus hat erlebet Feste und Gelage
mal düstere, heitere und sonnige Tage
Doch es kamen Eroberer und Ungeheuer
und legten ein vernichtend Feuer.

VILLA RUSTICA, du teures Erbe aus Stein
wir wollen auf immer dein Hüter sein
Staunend schauen auf vergangene Zeit
dies Erbe bewahren bis in Ewigkeit.

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