Bollendorf

VILLA RUSTICA - Wertvolles römische Kulturerbe

Einweihung der römischen Villa in Bollendorf war voller Erfolg
Kreisnachrichten 08. Juli 2000

Die römische "Villa rustica" in Bollendorf wurde feierlich wiedereröffnet. An drei Tagen feierten die Bollendorfer Bürger, Nachbarn und Touristen die "Fast"-Fertigstellung des neuen Schutzbaus mit Musik, Markttreiben und natürlich "fast echten" Römern. Neben den musikalischen Beiträgen von "Saarbrück libre", dem Marcel Adam Trio und Zigeunerklängen berichtete SWR 4 live aus der römischen Villa. Am Sonntag stand die offizielle Einweihung mit Gottesdienst auf dem Programm. Ortsbürgermeister Alfons Gläsener konnte viele Ehrengäste, Gönner und Freunde des Projektes in den altehrwürdigen Mauern begrüßen.

Der Präsident der ADD Trier, Heinrich Studentkowski, wertete das Projekt als "mutiges und auch gelungenes Stück der Beteiligten zusammen mit der Verwaltung, aber vor allem der standhaften Gemeinde. Ministerialdirigent Walter Strutz vom Mainzer Wirtschaftsministerium stellte die Römische Villa Bollendorf "als touristische Attraktion für die Eifel" vor, als "Stück der Identität der Bürger mit ihrer Region und dem römischen Erbe".

Landrat Roger Graef dankte in seinem Grußwort dem Eifelverein Bollendorf als "Pate", aber auch der Gemeinde Bollendorf und Verbandsbürgermeister Bröhl, die die Idee so schnell aufgegriffen haben. Bei der römischen Villa Bollendorf handele es sich nicht um irgendeine der zahlreichen bekannten römischen Villenruinen unserer Region. Vielmehr sei sie seit ihrer Ausgrabung im Jahre 1907 in der Archäologie für diesen Typ römischer Landvillen namensgebend geworden. Graef: "Der Schutzbau ist nicht nur funktional, sondern zeigt auch das Volumen der ursprünglichen Konturen. Ein durchaus monumentaler Bau und damit ein Ort, der sich als gute Stube der Bollendorfer Bürger für Veranstaltungen anbietet". Graef dankte allen, die zu dieser Verwirklichung sowohl tatkräftig als auch finanziell beigetragen hatten, wie beispielsweise die Ortsgruppe des Eifelvereins mit 40.000 Mark und Deutsche Stiftung für Denkmalschutz mit 50.000 Mark. Auch dankte er Verbandsbürgermeister Hans-Michael Bröhl, der sich mit großem Elan für die Sache bei der Kreisverwaltung, der ehemaligen Bezirksregierung und dem Land eingesetzt habe. Dass die Römische Villa Bollendorf "ein wahrer Schatzquell" werde, "ein Ort der Begegnung für Einheimische und Gäste, ein Forum für Geschichte, Kunst und Kultur", war Landrat Graefs Wunsch für die Zukunft.

Verbandsbürgermeister Hans-Michael Bröhl würdigte die "Standhaftigkeit der Ortsgemeinde, das doch gewagte Projekt durchzuziehen, den Eckpfeiler der gallo-romanischen Entwicklung. Die römische Villa ist Teil des historisch-archäologischen Erlebnisweges und muss daher gesichert werden." Bröhl wurde im Rahmen dieser Einweihung eine besondere Ehre zuteil: Von den aufmarschierten Römern der Legio XXII unter Kaiser Caligula wurde er zum Ehrensenatsmitglied ernannt. Der Chef des Rheinischen Landesmuseums charakterisierte kurz den Bau und erzählte die Historie der Villa. Ortsbürgermeister Gläsener zeigte sich mit den Festtagen insgesamt sehr zufrieden: "Vor allen der Besucher, der das erste Mal hier war, war beeindruckt, besonders bei der Beleuchtung in den Abendstunden. Eine begeisterte Engländerin sprach mit mir und verglich unsere Villa mit dem Globe-Theatre in London. Hier müsste unbedingt Shakespeare oder eine Oper aufgeführt werden".


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