Sehenswürdigkeiten

Holsthum, römerzeitliche Gräberfelder

Hier in Holsthum sind auf relativ kleinem Gebiet verschiedene Formen von Gräbern der einheimischen Bevölkerung zu sehen.

Der kleinere Fundplatz (5,1) besteht aus sechs sogenannten Plattengräbern, die aus je vier "losen", senkrecht in den Boden eingesetzten Steinplatten bestehen. Das siebte ist eine Steinkiste, bei der eine viereckige Vertiefung in einen Steinblock eingearbeitet wurde.

Die meisten der hier befindlichen Gräber waren wohl mit einer weiteren Steinplatte abgedeckt.

Die nächste Fundstelle (5,2) besteht sowohl aus Kisten- wie auch aus Plattengräbern, wobei letztere hier aus mehreren kleinen Platten oder Steinen bestehen.

Bei den Gräbern wurden unterschiedliche Abdeckungen gefunden. So z. B. ein dach- oder hausförmiger Aufsatz, der aus abgeschrägten Seiten und einem breiten Mittelgrat besteht; in die Vorderseite ist eine Nische mit giebelförmigem Abschluß eingetieft. Ähnliche Hüttengrabsteine wurden unter anderem bei den Kiesgräbern gefunden.

Zwei weitere Grabsteine fallen wegen ihrer ungewöhnlichen Form auf. Der kleinere stellt ein Pyramidendach mit abgestumpfter Spitze dar, der andere einen hohen "Obelisken". Die Form erinnert an die menhirartigen Beigaben aus Gräbern früherer Zeit. Auch die Grabhügel waren oft mit solchen Steinen bekrönt. Bei Kistengräbern sind sie in römischer Zeit nicht oft belegt.

Datieren kann man die Komplexe anhand der leider nur sehr spärlichen Keramikfunde in das zweite Jahrhundert n. Chr.

In der Nähe wurde ein Tonnen- oder Halbwalzenstein gefunden.

Die Herkunft dieser Bezeichnung ist an der Form des Steines unschwer abzulesen. Ein großer Teil der Vorderseite und ein Stück der Halbwalze sind verschwunden.

Andere ähnlich gestaltete Grababdeckungen bildeten die Vorbilder für die Rekonstruktion vor Ort. Der Stein war innen ausgehöhlt und wurde über die Urnen und Beigaben gestellt.

Aufgrund der Form kann diese Anlage ins 2./3. Jh. n. Chr. datiert werden.


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